Informationsdienst Wissenschaft, Pressemitteilung
Westfaelische Wilhelms-Universitaet Muenster, 19.12.2003
Gegen generellen Bachelor
Der Senat der Universitaet Muenster sieht Probleme
bei der flaechendeckenden und undifferenzierten Einfuehrung des
Bachelor-Grades als berufsqualifizierenden Regel-Studienabschluss.
In einem einstimmig verabschiedeten Beschluss hat sich der Senat
in seiner letzten Sitzung deshalb gegen eine "generelle
Einfuehrungkonsekutiver Bachelor/Master-Studiengaenge"
ausgesprochen.
In seiner Stellungnahme befuerwortet der Senat die
Modularisierung von Studiengaengen und die Einfuehrung des
Europaeischen Leistungspunktesystems (ECTS) als Moeglichkeit,
"die internationale Kompatibilitaet und Vergleichbarkeit von
Studienleistungen zu verbessern und die Bemuehungen um klare
Strukturierung und Studierbarkeit von Studiengaengen zu
unterstuetzen". Die Modularisierung sei ein Beitrag zur
Erhoehung von Effizienz und Transparenz der Studienorganisation
und zur Vereinfachung der wechselseitigen Anerkennung von
Studienleistungen. In der Schaffung von Master-Abschluessen sieht
der Senat die Moeglichkeit, "die Wettbewerbsposition der
Absolventen zu verbessern".
Kritisiert wird dagegen eine flaechendeckende undifferenzierte
Einfuehrung des Bachelor-Grades als berufsqualifizierenden
Regelabschluss. Die Bedenken des Senats beruhen auf einer
differenzierten Abwaegung der Folgen fuer einzelne Faecher:
"In einigen Faechern mag die Einfuehrung des Bachelor-Grades
durchaus sinnvoll sein, jedoch wuerde sie fuer eine Reihe von
geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Faechern
eine moegliche Gefaehrdung fuer die Qualitaet der Ausbildung und
damit fuer die internationale Wettbewerbsfaehigkeit darstellen,
beziehungsweise mit den Zielen einzelner Ausbildungsgaenge nicht
vertraeglich sein".
Der Senat spricht sich daher in seinem Beschluss gegen eine
generelle Einfuehrung konsekutiver Bachelor/Master-Studiengaenge
an der Universitaet Muenster aus. Universitaeten muessten in die
Lage versetzt werden, parallel sowohl grundstaendige als auch
konsekutive Studiengaenge anzubieten. Wenn konsekutive
Studiengaenge eingefuehrt wuerden, muesse die Durchlaessigkeit
von der Bachelor- zur Master-Phase gewahrt werden.
Uebertrittsraten sind nach Ansicht des Senats nicht akzeptabel.
Die aus der Einfuehrung eines Systems von Leistungspunkten und
der Modularisierung von Studiengaengen folgende Intensivierung
der Studierendenbetreuung erfordere zumindest eine Erhoehung von
Curricularnormwerten.
Mediendienst der Universitaet Muenster
Redaktion: Norbert Frie (verantw.), Jutta Reising, Brigitte
Nussbaum
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